Im Juli 2013 fuhren dreizehn Mitglieder des Alpenvereins Sektion Nordhausen in die Stubaier Alpen.
Eine Woche quartierten sie sich in der 2.308 m hoch gelegenen Dresdnerhütte ein und bestiegen viele Berge in deren Umgebung.
Der Alpenverein Dresden übernahm nach der Wende wieder ihre bereits 1875 erbaute Berghütte in den Stubaier Alpen.
Seit mehr als einhundert Jahren wird die Dresdnerhütte von der Familie Hofer bewirtschaftet, nunmehr in der vierten Generation.
Gute Ausstattung, freundliche Mitarbeiter und schmackhaftes Essen machte den Aufenthalt in der Hütte sehr angenehm.
Bergtouren bis 3.500 m Höhe erforderten eine Akklimatisierung. Deshalb stiegen die Bergfreunde am ersten Tag bis auf 2.600 m und am zweiten Tag bis auf 3.300 m hoch.
Sie kamen dabei durch das Stubaier Gletschergebiet, in dem eine Unzahl von Liftanlagen für das große Skigebiet die schöne Berglandschaft verschandeln.
Oben angekommen, gibt es die Gipfelplattform "Top of Tyrol" sowie die futuristische Gaststätte "Jochdohle".
Unser Ziele waren aber die Besteigungungen der 3.211 m hohen "Schußgrubenspitze" (Bild rechts oben) und der 3.332 m hohen "Schaufelspitze" (Bild unten in der Mitte).
Eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Gipfel war der Lohn für den anstrengenden Aufstieg von über 1.000 Höhenmeter ab der Dresdnerhütte.
Am dritten Tag wurde der 3.225 m hohe "Hinterer Daunkopf" bestiegen. Über Geröll- und Schneefelder führte der gut beschilderte und markierte Pfad immer höher und schließlich zum Gipfel.
Durch den wolkenlosen Himmel und der an diesem Tag sehr trockenen Luft hatten wir eine unbeschreibliche, mindestens 100 km Fernsicht über die Alpen.
Die Ötztaler Alpen mit der 3.768 m hohen Wildspitze, die Lechtaler Alpen und viele andere Alpenregionen bildeten ein beeindruckendes Panorama.
Auch unser späteres Ziel, das Zuckerhütl 3.507 m, zeigte sich in eindrucksvoller Schönheit.
Den Höhepunkt der Tour bildete am vierten Tag die Besteigung des 3.507 m hohen "Zuckerhütel". Fünf Bergfreunde packten die erforderliche Ausrüstung, wie Steigeisen, Schutzhelm, Kletterseil und Eispickel ein und begaben sich in Richtung Aufstiegsroute.
Über zerklüftete Felsen und entlang von ausgesetzten Graten führte der Weg bis zum Sulzenauferner.
Nun mussten wir die komplette Ausrüstung angelegen und als Seilschaft den Gletscher überschreiten.
Weicher Schnee führte stellenweise dazu, dass wir bis zu den Hüften einsanken.
Am Fuß des "Zuckerhütel" angekommen, wurden die Steigeisen abgelegt und über Felsblöcke bis zum Gipfel geklettert. Es kam zu Verzögerungen, da uns mehre Seilschaften entgegen kamen.
Mit einem freudigen "Berg heil" erreichten wir schließlich das imposante Gipfelkreuz.
Wir standen auf dem höchsten Berg der Stubaier Alpen und genossen das grandiose Panorama der Berge, wie es wettermäßig nur selten so zu sehen ist.
Über den Fernauferner gingen wir wieder zurück zur Dresdner Hütte
Eine schöne Tour führte auch von der Dresdnerhütte über das Beiljoch 2.672 m, auf dem viele Steinmanderln stehen, zur Sulzenauhütte 2.191 m
und zurück über den Großen Trögler 2.902 m.
Auf dem Beiljoch 2.672 m (linkes Bild) und auf dem Großen Trögler 2.902 m (rechtes Bild).
Blick vom Beiljoch auf den stark abgeschmolzenen Sulzenauferner.
Blick vom Großen Trögler 2.902 m auf das Zuckerhütl 3.507 m mit dem Sulzenauferner und den Aperer Pfaff 3.353 m sowie den Aperer Pfaffengrat.
Vom Großen Trögler konnten wir auch auf die Dresdnerhütte und den Egesengrat 2.831 m mit dem schönen Fernau Klettersteig schauen,
den drei Bergfreunde von uns durchstiegen hatten.
Dank dem fast durchweg schönem Wetter konnten wir jeden Tag herrliche Gebirgstouren unternehmen.
Zum Abschied ließen wir es uns im Biergarten der Dresdnerhütte gut gehen.
Allen Mitarbeitern der Dresdner Hütte und der Familie Hofer ein herzliches Dankeschön!
Dieter Quast und Herbert Buchholz