Hochtouren im Stubaital - Besteigung des Zuckerhütl, Wilder Pfaff und Wilder Freiger
von Uwe Dumjahn 2012
Vom 13. bis 17. Juli 2012 waren die Bergfreunde Gunnar, Thomas und Uwe des Alpenvereins Nordhausen
mit ihrem befreundeten Bergführer Andy aus Österreich im Stubaital unterwegs. Bei wechselhaftem Wetter wurden
die Gipfel Zuckerhütl, Wilder Pfaff und Wilder Freiger bestiegen. In Neustift wurde 1x übenachtet. Danach ging es vom
Wanderparkplatz „Spitz“ 1.380 m über die Bsuchalm, Langenbachalm und das Langental hinauf in Richtung Nürnberger Hütte.
Die Nürnberger Hütte mit 48/80 Schlafplätzen wurde bereits 1886 erbaut. Sie liegt auf einem Felsrücken
zwischen Mairspitze und Urfallspitze im Landschaftsschutzgebiet „Serles - Habicht - Zuckerhütl“. Seit 1935 wird sie
in 3. Generation von der Familie Siller bewirtschaftet.
Am Sonntag ging es über die Mairspitze 2.775 m zur Sulzenauhütte (alle Kartenausschnitte aus der DAV-Karte Nr.31/1).
Linkes Bild: Auf der Mairspitze 2.775 m. Rechtes Bild: Die Sulzenauhütte 2.191 m, DAV-Hütte Sektion Leipzig,
errichtet 1926, 40/100 Schlafplätzen, mit Klettergarten, Flying Fox, Übungsklettersteig und Yoga-Wochenenden.
Linkes Bild: Gipfeltour Sulzenauhütte, Zuckerhütl 3.507 m, Wilder Pfaff 3.456 m und Müllerhütte.
Rechtes Bild: Blick von der Sulzenauhütte zum Sulzenauferner sowie Aperer Pfaffengrat mit Pfaffenjoch 3.212 m,
den Aperer Pfaff 3.351 m, das Peiljoch 2.676 m, der Peilspitze 2.773 m und ganz rechts dem Großen Trögler 2.902 m.
Auf der geschliffenen Gletschersohle und durch das Geröll der Seitenmoräne geht es immer steiler aufwärts.
Linkes Bild: Blick vom Ende der Gletscherzunge Stand 1990 nach oben, ein unglaublicher Rückgang!
Rechtes Bild: Foto aus dem Familienurlaub vom Sommer 2007: Blick vom Gipfel des Großen Trögler 2.902 m
auf die gewählte Aufstiegsroute.
Am Westufer des Gletschers geht es in südlicher Richtung immer aufwärts. Im frischen Schnee der Vortage heißt
das für uns, selber spuren und Vorsicht vor zugewehten Spalten! Zunächst geht es in Richtung Pfaffenjoch,
dann in östlicher Richtung. Unterhalb der Nordwand des Zuckerhütl Querung zum Pfaffensattel.
Immer auf der Hut vor Spalten.
Kleine Pause mit Blick auf den Gipfelkamm.
Linkes Bild: Unterhalb der Nordwand des Zuckerhütl. Im oberen Bereich des Sulzenauferners ist die Spaltengefahr
deutlich geringer. Rechtes Bild: Auf dem Pfaffensattel 3.344 m Blick hinauf zum Ostgrat des Zuckerhütl.
Über den Ostgrat zum Gipfel, nach oben wird der Grat im Firn immer steiler (ca.40°). Darüber Klettern I - II im Fels.
Auf dem Zuckerhütl, mit 3.507 m der höchste Punkt der Stubaier Alpen, befindet sich ein modernes Gipfelkreuz.
Linkes Bild: Talblick vom Gipfel auf den Sulzenauferner und den dahinter aufsteigenden „Aperen Pfaffengrat“.
Rechtes Bild: Gipfelblick nach Osten über den Pfaffensattel zum Wilden Pfaff 3.438 m.
Abstieg wieder über den Ostgrat auf den Sulzenauferner zum Pfaffensattel, dort dann ohne Probleme über
stellenweise auch steilere Abschnitte den Westrücken hinauf zum Gipfel des Wilden Pfaff 3.438 m.
Linkes Bild: Windachtal mit Triebenkarsee bei 2.708 m und Zuckerhütl 3.507 m.
Rechtes Bild: Blick zum Zuckerhütl 3.507 m mit felsiger Südwand und vergletschrter Nordseite.
Zweierseilschaft kurz vorm Ende des firnigen Ostgrates.
Panoramablick vom Wilden Pfaff 3.456 m nach Osten.
Abstieg über den Ostgrat zum Pfaffennieder 3.152 m, dann rechts raus auf den Übeltalferner.
Rechtes Bild: Der Pfaffengrat im Blick zurück.
Nach ca. 1440 Hm im Aufstieg und 490 Hm im Abstieg kamen wir bei der Müllerhütte 3.143 m an.
Eine urgemütliche Hütte: Die Hüttenwirtsleute Heidi von Wettstein und Lukas Lantschner tolle Gastgeber,
leckeres Essen und exquisite Getränke aus dem südtiroler Heimatdorf.
Linkes Bild: Müllerhütte mit Windkraftanlage vom darüber liegenden Grat aus gesehen.
Rechtes Bild: Postkarte aus der Müllerhütte.
Abendliches Panorama auf der Terrasse der Müllerhütte von links: Becher und Becherhaus 3.191 m,
Hochgwänd 3.192 m, Botzerferner, Botzer 3.250 m, Königshofspitze 3.138 m, Schneidlahnerspitze 3.128 m,
ganz rechts: Schwarzwandspitze 3.358 m, ganz im Hintergrund die Dolomiten und vorn der Übeltalferner.
Am nächsten Morgen geht es über den Südwestgrat auf den Wilden Freiger 3.418 m.
Zunächst hinunter auf den Übeltalferner nach Osten und dann im Bogen zum Grat.
Auf dem Übeltalferner: Blick zurück an den südlichen Gletscherrand.
Das Becherhaus 3.190 m wird per Hubschrauber versorgt. Im Hintergrund die Marmolada (Dolomiten).
Nach Verlassen des Übeltalferners geht es über den Westgrat in schöner Kletterei I – II
auf den Gipfel des Wilden Freiger 3.418 m.
Zwischen dem Wilden Pfaff und dem Gipfel des Wilden Freiger ist der Grat auch Staatsgrenze zwischen
Östereich und Italien. Ehemalige Zollhütte unter dem Gipfel.
Abstieg vom Wilden Freiger nach Norden zur östereicher Seite zunächst ein Stück über Gletscher, dann aber
auf einer Felsbrücke zwischen Grünau- und Grübelferner zum Grat Richtung Gamsspitzl 3.052 m.
Vom Gamsspitzl zur Seescharte 2.762 m unterhalb der Urfallspitze, dann durch Geröll und Schneefelder die Flanke hinab
Richtung Grünausee.
Rechtes Bild: Grünausee auf 2.330 m mit gut sichtbarer Seiten- und Endmoräne des ehemaligen kleinen Grünauferners.
Nach kurzem Stop auf der Sulzenauhütte auf dem Steig neben dem Sulzaubach talwärts.
Am Schlusstag waren es ca. 300 Hm im Aufstieg und 1.900 Hm im Abstieg.
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