Auch in diesem Jahr sollte für 4 DAV-Mitglieder der Sektion
Nordhausen die Viertausender-Besteigung den Höhepunkt der Wander- und Klettersaison 2005
darstellen. Helmut Hofmann und DAV-Jugendwart Ullrich Noske, die bereits 2004 den Gipfel
des 4027 m hohen Allalins auf dem Normalweg gemeistert hatten, schrieben sich, zusammen
mit Katja Schorcht und Matthias Hankel, einen Versuch über den anspruchsvolleren Hohlaubgrat
sowie 2 weitere 4000er auf die Fahnen.
Nach intensiven Vorbereitungen ging es Mitte Juli Richtung Saas-Tal ins Wallis. Nach einer
eintägigen Akklimatisierungs-Tour auf das 3030 m hohe Jägihorn über den dort befindlichen
höchsten Klettersteig der Westalpen stand am darauf folgenden Tag die Besteigung des benachbarten
Weissmies-Gipfels auf dem Plan. Von der Bergstation Hohsaas führte der Weg am frühen Morgen über
den spaltenreichen Triftgletscher, durch einen Eisbruch zum Südwestgrat und schließlich an der
Wächte entlang zum 4023 m hohen Gipfel. Eisige Winde trieben das Team nach 2 1/2 h Aufstieg
rasch wieder ins Tal zurück, wo sie den Ausgangspunkt nach 5 Stunden erreichten.
Nach einem Tag aktiver Erholung wurde am darauf folgenden Morgen von der 2800 m hoch gelegenen
Seilbahnstation Längfluh aus Richtung Alphubel gestartet. Noch im Dunkeln ging es vorsichtig
durch den Feengletscher und sein beeindruckendes Spaltenlabyrinth. Allmählich ansteigend folgten
in der zweiten Hälfte steilere Passagen, die unterhalb des Gipfels 35° erreichten. Kniehoher
Schnee erschwerte das Spuren. Nach knapp 3 Stunden erreichte die Seilschaft als Erste des Tages
das Gipfelplateau des 4206 m hohen Kolosses, von dem aus eine atemberaubende Fernsicht alle
Mühen belohnte. Ein mühsamer Rückweg durch weichen, schweren Schnee und das Überwinden
monströs gewordener Spalten bzw. eingestürzter Schneebrücken gestalteten diese Tour am Ende als
anspruchvollste!
Nach einem weiteren Ruhetag startete das Team gegen 4:30 Uhr von der 3030 m hohen Britanniahütte
aus die 4. Bergtour. Diese ausgesprochen ruhige Allalin-Besteigung, welche mit der Querung des
Hohlaubgletschers beginnt, verkörpert über den sich anschließenden Hohlaubgrat eine Grattour,
gelegentlich 40° steil, mit einer Felsbarriere von 20 m kurz unter dem Gipfel. Der Gipfel selbst,
nach 3 Stunden erreicht, und der anschließenden 45 minütigem Abstieg über den Normalweg lässt am
anderen Extrem Teil haben: Massentourismus auf Trampelpfaden, Skipistenquerung und tempokranke
Skifahrer bis zur Metro-alpin.
Am Ende 3 Viertausender in einer Woche und ein Gesamteindruck, der sich nicht in Worte fassen
lässt!
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Jägihorn 3030 m
Weissmies-Eisbruch und Gletscher
Auf dem Alphubel-Gipfel 4206 m
Alphubel mit Dom und Täschhorn
Allalin-Gipfel 4027 m
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