Mönch 4107 m Eiger 3970 m   Jungfrau 4158 m  
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Im Berner Oberland Besteigung des Mönch 4107 m

von Dieter Soltau 1998



Nachdem wir, Friedmar, Helmut, Wolfgang und ich unsere Hüttenwanderung einschließlich der Besteigungen des Großen Möseler (3478m), Hochfeiler (3510m) beendet hatten, fuhren wir am 17.8.1998 in das Berner Oberland.

Angekommen in Grindelwald suchten wir das Mountain Hostel, welches Helmut aus einer früheren Tour als preisgünstig kennen gelernt hatte. Wir quartierten uns ein und machten einen Abendsparziergang in dem Touristenort. Auf Lager übernachteten wir und frühstückten am nächsten Tag. Das Wetter zeigte sich so regnerisch, dass ein Bergführer einem jüngeren Bergfreund, der für viel Geld die Besteigung der Jungfrau gebucht hatte, absagen musste.

Dem jungen Mann - vielleicht ein Student - standen im Geiste die Tränen in den Augen. Wir fuhren, aber doch beeindruckt von der Wetterprognose, mit der Grindelwaldbahn auf die Kleine Scheidegg, quartierten uns dort ein und nutzten den Tag zur Akklimatisation in der Höhe bis 2800m (Lauberhorn).

Am nächsten Tag fuhren wir bei Regen mit der Jungfraubahn zum Jungfraujoch, Höhe 3454m. Kaum angekommen, der Regen verschwand und die Sonne erstrahlte den Aletsch-Gletscher! Nach kurzem Besuch des Eismuseums ging es unverzüglich zur Mönchsjochhütte, wo wir eine Übernachtung mit Halbpension buchten. Das Abendessen war ein so umfangreiches Abendmahl, dass unser nicht verwöhnter Magen "geschockt" war.

Am nächsten Morgen standen wir wetterfesten Kerle im Gesamtalter von 240 Jahren um 7:00 Uhr vor der Hütte bereit für die Gipfelbesteigung. In der Mönchsjochhütte kann man Zeit sparen, da es keine Waschgelegenheit gibt. Die Tour beginnt mit einem Rückweg von ca. 30 Minuten, bevor der Einstieg beginnt. Bereits vor uns waren Bergfreunde in der Höhe hin und wieder zu sehen, nach denen wir uns auch richten konnten, obwohl wir die Route an Hand unserer Karte wussten. Etliche Male mussten die Steigeisen an- und wieder abgelegt werden. Die letzten 100 Meter gingen über einen schmalen Grat entlang einer herrlichen Wächte. Nach ca. 3 Stunden erreichten wir den Gipfel.

Wenn auch der Blick nach Norden - Lauberhorn, Männlichen - wolkenverhangen war, die Sicht zur größeren Schwester, der Jungfrau genossen wir um so mehr. Wie winzig erscheint der kleine Gipfel des Jungfraujoches mit der meteorologischen Station. Um diesen Gipfel zu "bezwingen", benötigt man aber noch einige Körner mehr. Der Ausgangspunkt wäre die Mönchsjochhütte mit dem Vorteil der Zeitersparnis für´s Waschen. Die dringendste Erfrischung für die Haut ist der vor der Hütte liegende Schnee.

Nachdem wir genügend in die Runde geschaut und uns hinreichend und notwendig gestärkt hatten, ging es den gleichen Weg zurück. Aus der Mönchsjochhütte holten wir alle Utensilien, die wir dort hinterlegt hatten, um mit leichterem Rucksack den Gipfel zu besteigen. An und bei einer vor der Hütte stehenden Pistenwalze kochten wir - wie so oft - einen dampfenden Tee und speisten zum Erstaunen vieler vorbeiwandernder Bergfreunde Wurst aus der Dose.

Danach zogen wir vier mit einer großen Zahl von Glückshormonen zur Station der Jungfraujochbahn, fuhren unverzüglich zur Kleinen Scheidegg, und hatten noch Zeit für den Abstieg nach Grindelwald bis zur Alpi-Hütte in ca. 1600 Meter, die Helmut kannte. Hier übernachteten wir auf einem Lager, welches nur mit einem Präservativ (unser Hüttenschlafsack) zu benutzen war. Bei schönem Wetter ersteigen 80 bis sogar 100 Bergwanderer den Mönchgipfel.




Am nächsten Morgen ging es hinunter zum Mountain-Hostel, orderten noch einmal das Quartier, speisten wieder sehr urig, diesmal unter dem Regendach des Hostel, übernachteten und ab in die Heimat ging es am nächsten Tag. Die Besteigung eines Viertausenders war ein Wunsch von mir, den ich im Jahr zuvor, als ich mit meiner Frau in Wengen Urlaub gemacht habe, geboren hatte. Während einer Einzeltour hatte ich das Terrain Jungfraujoch bis zur Hütte und einschließlich Befragung eines Bergführes erkundet.